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Stürze vermeiden

Stürze vermeiden

Stürze vermeiden –Selbständigkeit und Mobilität erhalten

Liebe Leserinnen und liebe Leser

Laut der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung ereignen sich pro Jahr rund 580 000 Unfälle in Schweizer Haushalten (bfu-Jahresbericht 2005); einen Schwerpunkt bilden dabei Stürze auf Treppen und Ausgleiten auf gleicher Ebene; besonders betroffen sind ältere Menschen. Für einen Grossteil der gestürzten Personen ist der Sturz mit Verletzungen und Spitalaufenthalten verbunden. Besonders gefürchtet sind Oberschenkelhalsbrüche, die häufig – neben der Behandlung im Spital – Rehabilitationsmassnahmen erforderlich machen. In besonders schweren Fällen können sie in die Invalidität oder Pflegebedürftigkeit führen.

Die Strack AG hat dieses Problem erkannt und unterstützt Sie mit diesem Ratgeber, der eine Vielzahl von Informationen zum Sturz, zur Sturzverhütung und zur Minderung von Sturzfolgen bündelt. Nutzen Sie diese Orientierungshilfe. Stellen Sie mit den Fragelisten selbst fest, ob Sie selbst, Angehörige oder Bekannte einem besonderen Sturz-Risiko ausgesetzt sind. Und erfahren Sie, wie Sie das Risiko vermindern können.
Wir stellen diverse Hilfsmittel vor, die helfen können, einen Sturz zu verhindern oder die Verletzungsgefahr zu minimieren. Zusätzlich können Sie prüfen, welche besonderen Risiken in Ihrem Wohnumfeld zu beachten sind und in welchem Bereich Alltagshilfen sinnvoll eingesetzt werden können, um Ihre Mobilität zu unterstützen.

Mit Ihren persönlichen Fragen und Anliegen wenden Sie sich bitte an uns, unter der Gratis-Tel.-Nr. 0800 600 500. Wir stehen Ihnen als kompetenter Berater mit Wissen und Erfahrung zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen
Ihr Strack-Team


Edgar Strack


Personenbezogene Faktoren zu Sturzrisiken

 

Beobachtungen von Stürzen bei älteren Menschen zeigen, dass es Risikofaktoren gibt, die in der Person und deren Lebensumfeld liegen. Stürze lassen sich meist auf eine Kette mehrerer Risikofaktoren zurückführen, können aber in vielen Fällen schon mit dem Beseitigen eines Faktors vermieden werden.

Altersbedingter Fitnessmangel

Jeder dritte Mensch ab 65 Jahren stürzt mindestens einmal pro Jahr; oft wegen mangelnder Fitness.

Gleichgewichts- und Gangstörungen

Die Verlagerung des Körperschwerpunktes führt zu schlurfendem Gang und kleinen Schritten; kein vollständiges Abrollen der Füsse; Abnahme des Balancereflexes.

Erkrankungen im Bewegungsapparat

Verminderung der Mobilität durch Parkinson, Osteoporose, Rheuma, Arthrose usw.

Inkontinenz

Betroffene Menschen sind oft unruhig und stürzen auf dem Weg zur Toilette.

Einschränkung des Seh- und Hörvermögens

Verminderte Nahsicht, Blendungsempfindlichkeit und schlechte räumliche Orientierung

Einnahme von Medikamenten

Mangelnde Konzentrationsfähigkeit durch Schlaf,- Beruhigungsmittel oder Schmerzmittel

Frühere Stürze

Erhöhte Angst vor weiteren Stürzen, weniger Aktivität und eingeschränkte Mobilität

Umfeldbezogene Faktoren

Stolperfallen, Herumliegende Kabel, Teppichkanten, Türschwellen, nasse und glatte Fussböden, lose Teppiche
Unzureichende Beleuchtung, Zu wenig oder blendendes Licht

Wohnumfeld und Hilfsmittel

Neue Gegenstände in gewohnter Umgebung, zu enge Räume, zu wenig Sitzgelegenheiten zum Ausruhen, mangelhafte Hilfsmittelanpassung, falsches Schuhwerk

 

Personenbezogene Sturz-Risiko-Einschätzung

 

Mit der ehrlichen Beantwortung der folgenden Fragen finden Sie schnell heraus, ob Sie sturzgefährdet sind und eine Beratung bei uns vor Ort in Anspruch nehmen sollten.

  • Sind Sie 65 Jahre oder älter?
  • Bereitet es Ihnen Probleme, 15-20 Sekunden auf einem Bein zu stehen?
  • Leiden Sie an Erkrankungen, die die Funktion des Bewegungsapparates beeinträchtigen wie z.B. Parkinson, Osteoporose, Rheuma, Schlaganfall usw.?
  • Leiden Sie unter Inkontinenz? Dabei ist es unerheblich, ob Sie von leichter, mittlerer oder schwerer Inkontinenz betroffen sind.
  • Ist Ihre Seh- oder Hörfähigkeit eingeschränkt, oder leiden Sie sogar unter massiven Seh- oder Hörstörungen?
  • Nehmen Sie regelmässig Medikamente oder Alkohol zu sich?
  • Sind Sie während der letzten 6 Monate gestürzt?
  • Treten bei Ihnen gelegentlich Konzentrationsschwächen auf, oder leiden Sie an einem Kurzzeitgedächtnis?

Haben Sie auch nur eine der Fragen mit Ja beantwortet, besteht für Sie ein gewisses Sturz-Risiko. Je mehr Fragen Sie mit Ja beantwortet haben, desto höher ist Ihr persönliches Sturz-Risiko. In beiden Fällen sollten Sie eine Beratung bei uns in Anspruch nehmen, um den Einsatz von diversen Hilfsmitteln oder weitergehenden Massnahmen zu besprechen.

Konnten Sie alle Fragen mit Nein beantworten, besteht zurzeit noch kein nennenswertes Sturz-Risiko. Dennoch sollten Sie sich weiterhin aufmerksam beobachten und von Zeit zu Zeit Ihre Sturz-Risiko-Einschätzung überprüfen.

 

Umfeldbezogene Sturz-Risiko-Einschätzung

 

Für ein sturzsicheres Wohnumfeld ist es wichtig, mögliche Gefahrenquellen zu (er-)kennen. Nehmen Sie sich daher – Ihrer Sicherheit zuliebe – Zeit für die Beantwortung der Fragen auf dieser und der nächsten Seite, denn jedes «Nein» kann ein Risiko für Ihre Gesundheit bedeuten.

Checkliste Wohnraum

Treppen 

  • Haben die Treppen beidseitig durchgehend griffsichere Handläufe?
  • Sind die Treppenstufen gut erkennbar, z.B. durch farbige Kanten?
  • Sind die Treppenstufen auch bei Nässe rutschfest und trittsicher?

Bodenbeläge, Fussböden

  • Sind die Bodenbeläge auch bei Nässe rutschfest und trittsicher?
  • Sind Teppiche trittsicher befestigt und frei von hochstehenden Kanten?
  • Ist der Boden frei von Kabeln und anderen Stolpergefahren?
  • Sind die Laufwege mit und ohne Gehhilfen gut passierbar?

Möbel

  • Stehen alle Möbel fest und sicher?
  • Sind die Oberschränke in erreichbarer Höhe angebracht?
  • Befinden sich die häufig gebrauchten Gegenstände in den am leichtesten zugänglichen Schränken?
  • Sind Stuhlpolster gegen ein Herunterrutschen gesichert?
  • Gibt es in allen Räumen ausreichend Ausruhmöglichkeiten?
  • Ermöglicht die Höhe des Bettes ein gefahrloses Ein- und Aussteigen?
  • Gibt es in unmittelbarer Nähe des Bettes Ablagemöglichkeiten?

Beleuchtung

  • Wird die Beleuchtung im Eingang und im Treppenhaus automatisch eingeschaltet, und sind die Beleuchtungsintervalle ausreichend lang?
  • Gibt es gut erreichbare Lichtschalter am Bett und an den Türen?
  • Geht das Licht ohne Verzögerung an?
  • Ist das Licht blendfrei und spiegelt sich nicht auf glatten Flächen?

Allgemeine Fragen

  • Ist das Telefon leicht zu bedienen, und hat es grosse Tasten?
  • Hat das Telefon Speichermöglichkeiten für Notrufnummern?
  • Hat das Telefon eine Freisprecheinrichtung?
  • Sind Fenster und Türen leicht und kraftarm zu öffnen?
  • Ziehen Sie den Schlüssel von der Innenseite immer ab?
  • Hat eine Vertrauensperson für Notfälle einen Zweitschlüssel zur Wohnung?

Checkliste Bad und WC

Fussboden

  • Ist der Fussboden auch bei Nässe rutschfest und trittsicher?
  • Sind Badematten, WC-Vorlagen usw. ausreichend haftend?

Waschtisch

  • Ist der Waschtisch gross genug, um Waschutensilien griffbereit darauf abzulegen?
  • Ist der Waschtisch stabil genug, um sich darauf abzustützen oder daran festzuhalten?
  • Ist der Wasserhahn gut erreichbar und einstellbar?
  • Gibt es eine Sitzgelegenheit am Waschtisch?
  • Ist der Spiegel individuell neigbar?

Dusche

  • Sind Sicherheitsgriffe zum Einstieg und Stehen in der Dusche vorhanden?
  • Verfügt die Dusche über eine sichere Sitzgelegenheit?
  • Ist die Dusche mit rutschfesten Unterlagen gesichert?

Badewanne

  • Sind zum Ein- und Ausstieg Sicherheitsgriffe vorhanden?
  • Ist der Ein- und Ausstieg problemlos und sicher möglich?
  • Gibt es rutschfeste Unterlagen in und vor der Wanne?

Toilette

  • Ist das Hinsetzen und Aufstehen mühelos möglich?
  • Ist die Sitzhöhe individuell anpassbar?
  • Gibt es Sicherheitsgriffe zum Hinsetzen und Aufstehen?
  • Ist das Toilettenpapier gut erreichbar?
  • Ist die Intimpflege gewährleistet?

Allgemeine Fragen

  • Ist genug Bewegungsfreiheit im Bad gegeben?
  • Ist das Bad auch mit Gehhilfen oder Rollstuhl zugänglich?
  • Sind die Handtücher leicht erreichbar?

Diese Fragen können nur einer ersten Einschätzung Ihrer Wohnsituation und den vorhandenen Risiken dienen. Für eine umfassende Wohnraumberatung sprechen Sie bitte mit uns vor Ort.

Wir unterstützen Sie gerne!

 

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