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Wie wird der Blutdruck richtig gemessen?

Wie wird der Blutdruck richtig gemessen?
Der Arzt misst den Blutdruck meist konventionell mit einer Manschette am Oberarm. Diese bläst er mit einem Gummiball als Blasebalg so stark auf, dass die Schlagader im Arm abgepresst wird. Das kann etwas unangenehm werden - denn je höher der Druck ansteigt, desto stärker kneift es am Arm. Dieser Druck wird auf einem Manometer angezeigt, dem am Blasebalg angebrachten Messinstrument. Gleichzeitig legt der Arzt die Membran eines Hörrohrs (Stethoskop) auf die Innenseite der Armbeuge am Ellenbogen, damit er dort den Pulsschlag abhören kann. Die Armmanschette wird immer so weit aufgepumpt, dass der Druck hoch genug ist, um die Arterie komplett abzudrücken und mit dem Stethoskop kein Pulsgeräusch mehr zu hören ist.
Dann wird möglichst langsam Luft aus der Armmanschette abgelassen, sodass diese die Schlagader wieder freigibt. Je langsamer dies geschieht, desto genauer ist die Messung. Wenn das Blut wieder fliessen kann, ist der erste Ton des Pulsgeräusches zu hören. Diese Pulswelle entspricht dem Herzschlag - sie entsteht, wenn sich die linke Herzkammer (Systole) zusammenzieht und das Blut in die Aorta auswirft. Der Druck in diesem Moment des ersten Pulsgeräusches ist der obere - systolische Wert des Blutdrucks. Aus der Manschette wird dann die Luft langsam weiter abgelassen, bis kein Pulsgeräusch mehr zu hören ist. Das ist der Moment, in dem sich die linke Herzkammer dehnt, um das Blut aus dem Herzvorhof aufzunehmen (Diastole). Dieser Druck gibt den unteren - diastolischen - Blutdruckwert an.
Der Druck auf dem Manometer entspricht also dem Druck innerhalb der Arterie. Angegeben wird er in Millimeter Quecksilbersäule, abgekürzt mmHg. 1 mmHg entspricht dabei dem Druck, der von einer Quecksilbersäule von einem Millimeter Höhe erzeugt wird.
 

Blutdruck selber messen - aber richtig!


Den Blutdruck zu Hause selbst zu bestimmen ist heute gang und gäbe - und sinnvoll. Insbesondere für Menschen fortgeschrittenen Alters und/ oder Bluthochdruckpatienten sind Geräte zur Messung am Oberarm empfehlenswert. Zur Blutdruckkontrolle von Menschen bis zum mittleren Alter ohne Grunderkrankungen sind mobil einsetzbare Geräte zur Messung am Handgelenk eine sinnvolle Alternative. Ansonsten sollten Sie einige wichtige Hinweise beachten, damit Sie den Blutdruck korrekt ermitteln. Bevor Sie messen, sollten Sie fünf bis zehn Minuten ruhig sitzen. Wenn Sie den Blut-druck aus einer Aktivität heraus messen (etwa nach dem Treppensteigen), ermitteln Sie zu hohe Werte!
Messen Sie grundsätzlich im Sitzen und immer an demselben Arm, an dem der Arzt den Blutdruck als korrekt bestimmt hat. Beachten Sie bitte die Regeln, die beim Selber-messen einzuhalten sind.
Achten Sie darauf, dass die Manschette stramm anliegt, und halten Sie den Arm während des Messvorgangs ruhig. Halten Sie das Handgelenk während des Messvor-gangs auf Herzhöhe, nicht tiefer und nicht höher, sonst misst das Gerät nicht korrekt. Wenn Sie die Messung wiederholen wollen, warten Sie eine halbe bis eine Minute bis zum nächsten Messvorgang.
Wenn Sie ein Messgerät mit Oberarmmanschette haben, legen Sie die Manschette etwa zwei Fingerbreit über der Armbeuge an und lassen Sie etwa zwei Finger Luft - so können Sie beim Aufblasen ausreichend Druck auf-bauen, ohne dass es zu sehr schmerzt. Legen Sie den Unterarm am besten im Sitzen auf dem Tisch ab, auf dem auch das Messgerät steht. Damit befindet sich der untere Rand der Manschette von selbst in der richtigen Position - in Höhe des Herzens. Die Manschette muss dem Armumfang angepasst sein. Für sehr kräftige Oberarme gibt es Sondergrössen.
 

Blutdruck richtig messen

 
Achten Sie darauf, dass der Arzt den Blutdruck immer an beiden Armen misst, wenn er dies erstmalig tut. Unterscheidet sich der Druck um mehr als mm Hg, gilt der höhere Druck als massgeblich. Manchmal senkt eine Engstelle in einer der vorgeschalteten Arterien in der Brust, am Schlüssel-bein oder Oberarm den Druck und verfälscht den Wert.
 
(Buch: Bluthochdruck senken, Annette Bopp | Dr. Thomas Breitkreuz)
 

Wann ist der Blutdruck zu hoch?

Wenn der obere Wert bei 140 mmHg und/oder der untere Wert bei 90 mmHg oder darüber liegen, spricht man von Bluthochdruck oder Hypertonie. Messen Sie bei der Selbstmessung zu Hause mehrfach höhere Werte, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.
 

Wie bemerkt man einen hohen Blutdruck?

Man kann über Jahre einen erhöhten Blutdruck haben, ohne etwas davon zu ahnen oder zu spüren. Deshalb wird bei Bluthochdruck auch von einer «stummen Gefahr» gesprochen. Auch ruhige Personen können Bluthochdruck haben. Um herauszufinden, ob Sie gefährdet sind, gibt es nur eine einzige Möglichkeit: messen.
 

Warum wird beim Arzt der Blutdruck meistens zu hoch gemessen?

Die Anspannung beim Arzt führt zu einem leicht erhöhten Blutdruck. Dies nennt man auch Weisskittelhypertonie (Weisskittel-Bluthochdruck).
 

Was sind die Folgen von Bluthochdruck?

Hält der Blutdruck über Monate und Jahre an, schadet er dem Herzen und den Gefässen. Er kann zudem Folgen haben für das Gehirn, die Beine, die Nieren und die Augen. Bluthochdruck gehört deshalb zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten.
 

Welches sind Risikofaktoren für einen hohen Bludruck?

Rauchen, Alkohol, Übergewicht, wenig körperliche Bewegung, steigendes Alter und Vererbung. Zudem gehört auch Diabetes zu den Risikofaktoren. Je mehr Risikofaktoren Sie haben, desto höher ist die Gefahr einer Herz-Kreislauf-Krankheit und eines Hirnschlags.
 

Soll man bei hohem Blutdruck weniger Salz essen?

Richtig. Für einen normalen Blutdruck sollte Salz sparsam verwendet werden. Viele Menschen reagieren «salzempfindlich», das heisst ihr Blutdruck steigt bei Salzkonsum an. Verbannen Sie den Salzstreuer vom Tisch. Meiden Sie salzreiche Snacks und achten Sie auf verstecktes Salz in Fertigprodukten, Käse, Fleischwaren und Brot.
Eier enthalten zwar viel Cholesterin, aber sie sind auch reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren und Mineralstoffen. Sie sind durchaus Teil einer ausgewogenen Ernährung.
 

Helfen Entspannungsübungen bei hohem Blutdruck?

Zur Entspannung und zum Ausgleich bewähren sich am besten ein Spaziergang, Sport, eine friedliche Plauderstunde mit Freunden, ruhige Musik oder auch Entspannungsübungen wie Atemübungen, Yoga oder autogenes Training. Versuchen Sie herauszufinden, wie Sie sich am besten erholen und entspannen können, und bauen Sie solche «Erholungsinseln» möglichst in Ihren Alltag ein.
 

Wie oft sollte man den Blutdruck messen?

Die Schweizerische Herzstiftung empfiehlt, sich ab dem 18. Lebensjahr jährlich den Blutdruck beim Arzt oder in der Apotheke messen zu lassen. Werte ab 140/90 mmHg sind zu hoch. Besprechen Sie mit dem Arzt, welche Behandlung nötig ist.

 

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